Risikomanagement umfasst die strukturierte Erfassung, Analyse und Bewertung vom unternehmerischen Risiko sowie den Umgang mit diesen durch geeignete Massnahmen (z. B. Eliminierung, Reduzierung, Akzeptanz und Verteilung). Die betrachteten Risiken können finanzieller, marktbezogener, operationaler, technologischer, rechtlicher sowie personeller Art sein und im Extremfall den Bestand des Unternehmens gefährden.
Anwendungsgebiet
Risikomanagement ist für jedes Unternehmen ein Thema. Laut dem Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich zählt die Früherkennung von bestandsgefährdenden Risiken zur Sorgfaltsplicht eines Unternehmens. Im Lagebericht müssen Unternehmen Stellung zu solchen Risiken nehmen.
Nutzen
• Schaffung von Transparenz über Risiken
• Reduktion von Risikokosten
• Höhere Planungssicherheit
• Optimierung der Grundlage für betriebswirtschaftliche Entscheidungen
• Schaffung von Beitrag zur Wertsteigerung im Unternehmen
Voraussetzungen
• Enge Verzahnung zwischen Risikomanagement, Unternehmensplanung, Controlling und Unternehmensführung
• Kombination aus Top-Down und Bottom-Up- Risk-Managment- Massnahmen (z. B Indentifikation)
Kernelemente / Vorgehen
Risikomanagement umfasst eine Vielzahl an Tätigkeiten, die sich in die folgenden drei Kernblöcke unterteilen lassen:
• Erfassung von Risiken
o Unternehmensspezifische Definition von Risiken (inklusive Festlegung von Risikountergrenzen)
o Segmentierung von Risiken z.B. nach den Dimensionen Eintrittswahrscheinlichkeit, Bereich oder Schadenshöhe
o Zuordnung von Risiken und Risikogruppen zu Risikoinhaber:innen und eventuell Etablierung eines Risk-Managers
o Entwicklung von Regeln bezüglich des Umgangs mit Risiken in der Unternehmensplanung und Definition von Berichtswesen
• Analyse und Bewertung von Risiken
o Identifikation von Risiken top-down und bottom-up
o Risikenbewertung im Hinblick auf betriebswirtschaftliche Auswirkungen und Eintrittswahrscheinlichkeiten; Kombinationen beider Grössen ergibt den Schadenserwartungswert
o Analyse hinsichtlich Risiko-Eintrittshäufigkeit
o Konsolidierung der Einzelrisiken zum Gesamtrisiko
• Steuerung von Risiken
o Zielsetzung: 1. Eliminierung (z. B. Verkauf gefährdeter Forderungen);
2. Reduzierung (z. B. Ausstieg aus riskanten Geschäftsfeldern,
3. Akzeptanz oder Verteilung von Risiken (u.a. Versicherung der Risiken)
o Etablierung von Risiko- Monitoring (Frühwarnsystem)
o Dokumentation erfasster Risiken und Schäden
Schlussfolgerung
Am allerwichtigsten ist aber, dass die Unternehmen erkennen, dass das Thema Risikomanagement aufgrund steigender Komplexität in verschiedensten Bereichen an Wichtigkeit gewinnen wird und daher dringend angepackt werden sollte. Generell kann die Schlussfolgerung gezogen werden, dass nach Unternehmensgrösse, nach Branche und nach Komplexität des Geschäftsmodells die Existenz eines vorgelebten Risk Management Hinweise für mögliche Reduktionen des Prüfungsrisikos geben kann.
Quellen
• Brühwiler: Risk Management als Führungsaufgabe 2003